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Johann Christoph Homann
Tabula Geographica Europae Austriacae Generalis sive Regionum Terrarumque omnium ac singularum Augustissimae Domui Austriacae · Kolorierter Kupferstich · In: Johann ­Baptist Homann · Atlas Cosmographicus major, sistens mundum universum, tam coelum · Nürnberg zwischen 1725 und 1730 · Bd. II., fol. 47 · Österreichische Nationalbibliothek, Kartensammlung, Inv.-Nr. 393.226-E.K.

Nach dem Tod von Johann Baptist Homann (1724), dem Gründer des größten deutschen Kartenverlages des 18. Jahrhunderts, fiel die Nürnberger Firma an dessen Sohn Johann Christoph Homann (1703–1730), der die Leitung jedoch erst einige Zeit nach Abschluss seines Medizinstudiums (1725) übernahm. Da die Karte des »österreichischen Europa« bereits den Hinweis auf Johann Christophs Doktorat der Medizin (»M.D.«) aufweist, muss sie zwischen 1725 und dem frühen Tod des Autors (1730) veröffentlicht worden sein. Bei diesem hinsichtlich der Topografie nicht immer dem neuesten Wissensstand entsprechenden Blatt (z. B. die Donau in Ungarn ohne das charakteristische Knie östlich von Gran) handelt es sich um die erste gedruckte Karte der gesamten Österreichischen Monarchie (gelbes Flächenkolorit), die zu dieser Zeit ihre größte, jemals erreichte Ausdehnung hatte und sich vom Ärmelkanal bis in die Walachei bzw. von der mittleren Oder bis an die Südspitze Siziliens erstreckte. Die üppige hochbarocke dekorative Ausgestaltung ist ganz auf das Haus Habsburg und die Portraits der habsburgischen Kaiser und Könige von Rudolf I. bis Josef I. stammbaumartig eine Säule, die von der Büste des damals regierenden Kaisers Karl VI. gekrönt wird; rechts unten befindet sich der mit Allegorien ausgeschmückte Kartentitel, darüber die von den Wappen der Erbländer eingefasste Widmung an Karl VI.