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Johann Bernhard Fischer von Erlach
Prospect der neuen Kirchen S. Caroli Borromaei, welche Seine Kayserlich= und Catholische Mayestät, Unser allergnädigster Herr Herr Carl der Sechste, als ein gelübd erbauen Lasset in Wienn, unweit der Favoriter · Kupferstich · In: Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Adam Delsenbach · Entwurf einer historischen Architektur in Abbildung unterschiedener berühmten Gebäude, des Alterthuns, und fremder Völcker, Umb aus den Geschicht-Büchern, Gedächtnüß-müntzen, Ruinen, und eingeholten wahrhafften Abrißen, vor Augen zu stellen · Wien 1742 · 4. Buch, fol. VII · Wien Museum, Inv.-Nr. 105.287.

Rechterhand schließt an die Karlskirche der Bürgerspital-Gottesacker an, umgürtelt mit einem Plankenzaun.
Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656, Graz–1723, Wien) reiste nach einer Ausbildung zum Steinmetz 1670 nach Rom und setzte sich dort intensiv mit der antiken Baukunst, der Architekturtheorie und der beginnenden wissenschaftlichen Archäologie auseinander. Er bewegte sich im Umfeld von ­Gianlorenzo Bernini und dem Gelehrtenkreis um die in Rom lebende Königin Christina von Schweden. Spätestens 1687 reiste er nach Wien, wo er aufgrund seiner umfassenden Kenntnisse der populär gewordenen italienischen Baukunst nicht alleine von einflussreichen Adeligen, sondern selbst von Kaiser Leopold I. mit zahlreichen Aufträgen bedacht wurde.
In einer Zeit des beruflichen Stillstandes begann Fischer von Erlach 1705 an der Historischen Architectur zu arbeiten, deren Manuskript er 1712 Kaiser Karl VI. zu dessen Inthronisation überreichte. Die meisten der 83 darin beinhalteten Ansichten wurden von Johann Adam Delsenbach gestochen und erschienen 1721 im Erstdruck. Fischer von Erlach gliederte sein Werk in fünf Bücher, von denen das erste Buch Bauten der Juden, Syrer, Ägypter und Griechen, das zweite die Bauten der Römer, das dritte die islamische und ostasiatische Architektur, das vierte eigene Entwürfe und das fünfte antike Vasen vor barocken Pavillons und Lusthäusern zeigte.