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Folbert van Alten-Allen (Ouden-Allen)
Abriß der Kayserl. Residenz Stadt Wienn, wie selbe vor der Belagerung vnd ­darauff erfolgten Abbruch eines Theils ihrer Vorstädt gestanden · Kupferstich ·
Wien 1686 · Wien Museum, Dauerausstellung, Inv.-Nr. 138525.

Der Kammermaler Kaiser Leopolds I., Folbert van Alten-Allen (Ouden-Allen) (1635, Utrecht–1715, Wien), der sich seit 1677 in Wien nachweisen lässt, verfertigte in den Jahren ab 1683 nicht weniger als zehn Vogelschaudarstellungen von Städten der Monarchie im Auftrag Kaiser Leopolds I. Die Wiener Vogelschau gibt das Bild von Stadt und Vorstädten in der Zeit vor der Türkenbelagerung des Jahres 1683 wieder. In Holland war damals die Blütezeit der Architekturmalerei bereits vorbei, mit Alten-Allen haben wir einen späten Vertreter dieses Genres vor uns, der seinen Arbeiten auch wissenschaftliche (kartografische) Maßstäbe zugrunde legte. Die Alten-Allensche Ansicht ermöglicht einen Blick in die frühbarocke Stadt mit der beginnenden Umstrukturierung des Häuserbestandes, bietet aber darüber hinaus – und darin liegt wohl die eigentliche Bedeutung des Werks – ein Bild der Wiener Vorstädte, wie sie zwischen den beiden Türkenbelagerungen der Stadt wieder emporgewachsen waren.