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Johann Adam Delsenbach
Prospect der Stadt Wien vor der dem Kärntner=Thor · Kupferstich · Wien 1719 · Wien Museum, Inv.-Nr. 105998.

Johann Adam Delsenbach (1687, Nürnberg–1765, Nürnberg) besuchte nach seiner Lehrzeit die Nürnberger Malerakademie. Im Anschluss daran begab er sich auf Wanderschaft nach Sachsen; bereits mit 21 Jahren stand er im Dienst des Herzogs Johann Georg von Sachsen-Weißenfels. 1710 zog er nach Wien weiter und trat in Beziehung zu Johann Bernhard Fischer von Erlach, mit dem ihn eine rege Zusammenarbeit verband.
Der Ausbruch der Pest im Jahr 1713 veranlasste ihn zur Rückkehr nach Nürnberg. Hier gab Delsenbach 1715 den ersten und 1716 den zweiten Teil seiner Nürnbergischen Prospekte heraus, die seinen kommenden Ruhm begründeten. 1719 rief ihn Carl Gustav Häreus, seit 1715 als Medailleur und Antiquitäten-Inspector am Wiener Hof angestellt, erneut nach Wien. Delsenbach wurde zudem von Fürst Anton Florian von Liechtenstein beauftragt, von dessen Schlössern Prospekte anzufertigen. Es entstand daraus eine Folge von 17 Blättern, dazu vier Wiener Ansichten, deren eine der Prospect der Stadt Wien vor der dem Kärntner-Thor ist. Die weiteren Ansichten zeigen die Stadt von Südwesten, Nordwesten und Norden kommend (vor dem Burg-Thor, vor dem Schotten-Thor, vor dem Rothen-Thurm).
Nach dem Tod des Fürsten Liechtenstein kehrte Delsenbach 1721 nach Nürnberg zurück. 1725 gab er den dritten und letzten Teil seiner erfolgreichen Prospekte heraus.
Von Johann Adam Delsenbachs Wien-Stichen könnte man sagen, sie steigen aus einem geselligen Lärm auf, enthalten Seelen von Gesprächen, baden in jenem Alltag, in dem sich der Zeichner vergnügt verlor.
Im Gegensatz zu Salomon Kleiners und Johann Bernhard Fischers Wien-Veduten sind Delsenbachs Stadtansichten unfeierlich.